top of page

Antonio Šošić: Aufklärungsarbeit über queere Themen muss bereits an Schulen beginnen

Autorenbild: Christian GersbacherChristian Gersbacher


Antonio Šošić ist ein österreichischer TV-Darsteller mit kroatisch-bosnischen Wurzeln bekannt aus der Dating-Show Prince Charming. Seit 2020 betreibt er den Podcast vollqueer, in dem er andere queere Menschen ermutigen möchte, zu sich zu stehen und ein offeneres Leben zu führen. Die Situation für queere Menschen ist in Balkan-Familien oft keine einfache. Dominierende konservative Traditionen und patriarchale Ideologien machen es jungen Menschen schwer, offen zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen. Um dieser Diskriminierung und Vorurteilen entgegenzuwirken, ist es Antonio sehr wichtig, öffentlich zu seiner sexuellen Orientierung zu stehen.


Antonio ist der Meinung, dass Kinder oder jüngere Personen, die von ihrer Umgebung und den dazugehörigen gesellschaftlichen Vorgaben noch nicht stark beeinflusst sind, deutlich offener für Neues sind.

Persönlich habe ich das damals bei meinem Cousin gemerkt, als er um die acht Jahre alt war und mich nach einer Freundin gefragt hat und ich mit „Ich habe keinen Freund“ antwortete. Er hat im weiteren Verlauf des Gesprächs sofort von „Freundin“ auf „Freund“ gewechselt. Da war so natürlich/normal für ihn, dass es nicht der Rede war, die Angelegenheit näher zu erklären.


Vorurteile beruhen oftmals nicht auf eigenen Erfahrungen, sondern werden übernommen. Wir lernen früh Menschen in Schubladen zu stecken, z.B. aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft.

Dies führt dann dazu, dass man Menschen später mit Vorurteilen begegnet und Stereotype entstehen. Deswegen brauchen wir Aufklärungsprogramme in den Schulen und Sensibilisierung von klein auf. Wenn ich jemandem früh erklären kann, dass Mann und Frau eine Beziehung führen können, warum dann auch nicht Beziehungen zwischen Gleichgeschlechtlichen zum Thema machen?


Zur Aufklärungsarbeit gehören aber auch Vorbilder dazu. Und da sind wir alle in der queeren Community gefragt, unseren Beitrag zu leisten. Denn eine Hetero-Person wird sich bestimmt nicht aus eigener Kraft hinstellen und für unsere Rechte kämpfen, wenn wir es nicht selbst tun. Antonio wünscht sich, dass queere Themen in Schulen noch sichtbarer werden und thematisiert werden. Letztendlich ist das die beste Möglichkeit frühzeitig Vorurteilen entgegenwirken zu können.



Du hast einen eigenen LGBTQ*-Podcast: Vollqueer. Warum hast du diesen Podcast gestartet?

Mir ist es ein Anliegen die unterschiedlichsten Menschen aus der LGBTQ*-Community zusammenzubringen und deren Geschichten zu erzählen. Ich behandle dabei auch Themen, die wenig thematisiert werden. Dazu zählen etwa homosexuelle Lehrer aus dem Balkan oder auch einen schwulen alleinerziehenden Vater vom Balkan. Ich möchte queeren Themen und der LGBTQ*- Community mehr Sichtbarkeit geben.


Du findest Antonio auf Instagram unter: ante2.0

Comments


bottom of page